Kurzvorträge und Buchpremiere
Bergen, die Hanse und Kunst
Das Kontor in Bergen (Norwegen) und der Kulturaustausch rund um die Nordsee stehen an diesem Abend im Mittelpunkt. Internationale Expert:innen geben Einblicke in ihre neuesten Forschungen und stehen für Fragen zur Verfügung. Lassen Sie sich entführen in den hohen Norden, seine europäischen Hanseverbindungen und die hierdurch geprägte Kultur. Lernen Sie Spitzenwerke der Sammlung der Universität Bergen und faszinierende mittelalterliche Handschriften kennen. Erfahren Sie, warum die Kontore für die Hanse so wichtig waren, wie die lebendigen Verbindungen organisiert wurden und welche Spuren diese in der materiellen Kultur der Hansestädte hinterlassen haben.
Das mittelalterliche Bergen dient als Ausgangspunkt, um die Hansegeschichte der Nordsee von der Straße von Dover bis nach Island und Nordnorwegen in den Blick zu nehmen. Traditionell wird die Hanse vor allem mit der Ostsee in Verbindung gebracht. Doch drei der vier Hansekontore – Novgorod, London, Brügge und Bergen – lagen an der Nordsee. Das Bergener Kontor (Deutsche Brücke) existierte vom 13. bis zum 18. Jahrhundert und damit am längsten von allen. In diesem Buch bildet die kirchliche Kunst einen wichtigen Schwerpunkt: als grundlegende Quelle zum Verständnis der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte dieser Region, ihres religiösen Lebens und ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Netzwerke, die diese Küsten miteinander verbanden. Die Nordsee erweist sich als kulturelle Kontaktzone, in der nicht nur Fische und Kunst, sondern auch Menschen, ihr Glaube und ihre Ideen in Bewegung waren.
Es sprechen: Dr. Stefan Drechsler (Bergen), Prof. Dr. Geir Atle Ersland (Bergen), Dr. Nils Jörn (Wismar), Prof. Dr. Justin Kroesen (Bergen), Dr. Kerstin Petermann (Hamburg) und Dr. Anja Rasche (Wismar)
Weitere Infos: Netzwerk Hansekultur und Imhof Verlag.
Abbildung: Hl. Olaf aus Dale i Luster am Sognefjord (Norwegen), 1260–1270 (Foto: Universitätsmuseum Bergen/Adnan Icagić)