PD Dr. Magnus Ressel
Die Sklavenkassen von Hamburg und Lübeck

Die Sklavenkassen waren öffentliche Pflichtversicherungen für Seefahrer. Durch Einzahlungen konnten sie sich gegen eine längere Gefangenschaft in Nordafrika bei muslimischen Korsaren der Barbareskenstaaten schützen. Beide Kassen bestanden bis ins 19. Jahrhundert und kauften insgesamt einige Tausend gefangengenommene Seeleute frei. Wenig bekannt ist, dass diese Kassen auch eine „hansische“ Dimension hatten. So halfen diese Kassen sich immer wieder gegenseitig und gaben auch Gelder für den Freikauf von Seeleuten aus Hansestädten, die den Bund bereits verlassen hatten.